Vergütungen von VG WORT für Verlage in der Schweiz

19.04.2022 – Rechteinhaber, die Member von ProLitteris sind (Verwertungsvertrag mit oder ohne Mitgliedschaft), erhalten über ProLitteris auch Vergütungen aus dem Ausland. Namentlich verteilt die VG WORT als Partner von ProLitteris in Deutschland Vergütungen an Verlage. Mit einer gesetzlichen Änderung in Deutschland sind Vergütungen für Verlage wieder möglich.
Mit dem neuen Verteilungsplan vom Dezember 2021 hat VG WORT auch die Vergütungen für Buchverlage und das Meldesystem geändert. Neu müssen die Verlage die Rechte deklarieren, die Ihnen von Urhebern eingeräumt wurden (insb. Vervielfältigungs- und Verbreitungsrecht). Hingegen entfällt in Zukunft eine Zustimmung zum Verlagsanteil, wie sie vonseiten der Urheber in der Übergangsphase der letzten Jahre nötig war. Die Höhe der Vergütung für Verlage ist jetzt in Deutschland gesetzlich begrenzt. Es gilt eine Minimalquote der Urheber im Umfang von zwei Dritteln.
ProLitteris hat sich Anfang April 2022 mit VG WORT darüber verständigt, wie die gesetzlichen Vergütungen von VG WORT in die Schweiz verteilt werden. Betroffen sind Rechteinhaber, die bei ProLitteris angeschlossen sind, nicht aber bei VG WORT. ProLitteris geht aufgrund der geführten Gespräche für Schweizer Verlage davon aus:
– Dass die Vergütungen der schweizerischen und der deutschen Verlage im Ganzen gleichwertig sind, auch wenn die Schweizer Verlage keinen Wahrnehmungsvertrag mit VG WORT haben. Massgebend ist für ProLitteris nicht primär der Verteilungsplan der VG WORT, sondern das Verteilungsreglement von ProLitteris.
– Dass die beiden Verwertungsgesellschaften zunehmend Direktmeldungen der Schweizer Verlage bei VG WORT einrichten werden. Verlage, die einen Verwertungsvertrag mit ProLitteris haben, werden sich mit der ProLitteris-Member-ID auch bei VG WORT registrieren können und nehmen dort an der Verteilung teil. Die Zahlungen werden dann weiterhin über ProLitteris laufen. Ein Wahrnehmungsvertrag und eine Mitgliedschaft bei VG WORT sind nicht notwendig.
ProLitteris hält es in dieser Lage für vorteilhaft, wenn Verlage weiterhin bei ProLitteris alle Vergütungen beziehen, also auch die Vergütungen der VG WORT für Nutzungen von Werken in Deutschland. Schweizer Verlage erhalten bei ProLitteris umfassende Vergütungen aus der Schweiz und aus dem Ausland und erhalten die Vergütungen aus einer Hand.
Sofern sich ein Verlag in der Schweiz stattdessen für einen Wahrnehmungsvertrag auch mit der VG WORT entscheidet, müsste der Verlag im neuen Verwertungsvertrag mit ProLitteris das gesamte Ausland von der Rechteübertragung ausnehmen. Die Migration aller Rechteinhaber von ProLitteris auf den neuen Verwertungsvertrag von ProLitteris folgt, unabhängig vom Thema Verlagsbeteiligung, im Lauf des Jahres 2022. Es wird bei ProLitteris keine Ausnahme von Rechten und Vergütungen bloss für Deutschland möglich sein.
Das Team Works (works@prolitteris.ch) ist für die Verteilung gesetzlicher Vergütungen aus der Schweiz und aus dem Ausland zuständig und steht für weitere Auskünfte gerne zur Verfügung.

Beteiligung Verlage an Vergütungen der VG WORT